Preisträger 2015: Stefan Foidl
Stefan Foidl studierte Komposition (Schwerpunkt Medienkomposition) und Chorleitung (Universitätslehrgang) an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Er schloss sein Studium 1997 mit Auszeichnung ab und erhielt gleichzeitig den Würdigungspreis der Musikuniversität. Später studierte er Jazzgesangspädagogik am Vienna Konservatorium in Wien.
Stefan Foidl absolvierte einen Teil des Studiums an der University of Miami/USA (Schwerpunkt Jazzarrangement und -komposition). Dort war er auch Mitglied des Vocal Ensemble der University of Miami, das im selben Jahr den Musikpreis Downbeat Award (1995, Kategorie Vocal Jazz Ensembles) erhielt.
Stefan Foidl hat bei seiner Arbeit mit Chören drei Schwerpunkte: Jazz, Kinderchor und politische Chöre.
Er gründete 1996 den JAZZ CHOR WIEN, einen Klangkörper für zeitgemäße Chormusik im Crossover mit Jazz, für den er Kompositionen, Arrangements und chorische Improvisationskonzepte entwirft. Es gibt internationale Konzerttätigkeit (Montreux Jazz Festival 2010, Tiroler Osterfestival 2011, Freiburger Münstersommer, Eröffnung Wiener Festwochen 2011) und einen Ward Swingle Award beim Chorwettbewerb VokalTotal 2004 in Graz. Stefan Foidl gründete auch RE:SPIRIT - das Gospelensemble des Jazz Chor Wien, das sich mit der spirituellen Ausrichtung der amerikanischen Soulmusik beschäftigt.
Seit 2010 arbeitet Stefan Foidl für SUPERAR: Kinderchorleitung, Aufbau des Jugendchors, internationale Konzerttätigkeit (Einstudierungen für Salzburger Festspiele 2013, Istanbul Konzertreise 2013, Carmina Burana Konzerthaus 2014, Mozartwoche Salzburg 2015, Eurovision Song Contest 2015) sowie Chorleiterschulung an allen internationalen Superar Standorten und auch für El Sistema Europa sind Inhalte dieser Tätigkeit. 2011-2013 war Stefan Foidl Assistent des künstlerischen Leiters Gerald Wirth und 2013-2014 interimistisch künstlerischer Leiter (Gesang) bei Superar.
Bei den WIENER SÄNGERKNABEN leitet Stefan Foidl seit 2011 den Wiener Mädchenchor, arbeitet seit 2014 für die Chorschule und ist immer wieder in Projekten mit dem Chorus Juventus (Oberstufen-Schulchor) involviert.
Seit 2010 ist Stefan Foidl musikalischer Leiter des WIENER BESCHWERDECHORS: Texte und Musik werden in Zusammenarbeit mit der Stadtbevölkerung entworfen und als Kunstaktion im öffentlichen Raum aufgeführt (Eröffnung der Vienna Biennale 2015, Urbanize Festival 2014, Großkonzert Wien Museum 2014, Wien im Rosenstolz 2013, ORF Bürgerforum 2011, 10-Jahre-Museumsquartier Großkonzert 2011, Eröffnung Viennafair 2010).
Seit 2013 ist Stefan Foidl künstlerischer Leiter der GEGENSTIMMEN, einem politischen Chor, der gesellschaftskritische Themen verarbeitet (Musikgestaltung zur Eröffnung des Deserteursdenkmals am Wiener Ballhausplatz 2014, Eröffnung „Platz der Menschenrechte“ Wien 2014, Auschwitz Gedenkfeier Heldenplatz 2015, Gedenkfeier am Morzinplatz 2015, Eröffnung der Großdemonstration „Voices for Refugees“ 2015).
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeit mit Community-Chören: Projekte mit dem Brunnenchor und der Voice Crew in der Wiener Brunnenpassage (2011-2012) oder mit dem Chor des Atatürk Kulturverein Wien (Wiener Festwochen/Into the City 2012) sowie für Superar in der Wiener Ankerbrotfabrik runden diesen Bereich ab.
Stefan Foidl hält Musikworkshops (Lehrerfortbildung an Pädagogischen Hochschulen, Musikvermittlungs-Projekt für das Niederösterreichische Tonkünstler Orchester, Wiener Musikschulen, Internationale Chorakademie Krems, Internationale Chorwoche Zell an der Pram, Stimmen-Festival Freistadt, Niederösterreichische Jugendsingwoche, Jugend-Musikwoche des Südtiroler Sängerbundes u.a.).
Während seines Studiums war er Assistent für Stimmbildung beim Wiener Jeunesse-Chor unter Günther Theuring sowie Leiter des Chors der Wiener Tonkunstvereinigung.
Stefan Foidl arbeitet als Pianist in den Bereichen Jazz, Klezmer, Gospel, freie Improvisation sowie Stummfilm- Improvisation und ist Mitglied des Vienna Klezmore Orchestra.
Stefan Foidl schreibt Kompositionen und Arrangements für Chöre, seit 2006 werden seine Werke bei Helbling Verlag veröffentlicht.