Preisträger 2001: Herwig Reiter (Kompositionsauftrag)
Herwig Reiter stammt aus einer Musikerfamilie, war Wiener Sängerknabe, studierte Deutsch, Musik und Klavier in Wien, war zunächst als Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben, dann als Gymnasiallehrer, Stimmbildner, Klavierbegleiter, Lehrbuchautor, Dirigent sowie als Aufnahmeleiter für Chormusik und Gestalter von Chorsendungen beim ORF tätig. 1985 wurde er zum o. Prof. für Dirigieren an der Wiener Musikuniversität (Abteilung Musikpädagogik) bestellt, gründete dort den „Kammerchor der Musikhochschule Wien“ und setzte sich mit seinem „Jungen Orchester Wien“ im Besonderen für zeitgenössische Musik ein. Tourneen mit diesen beiden Ensembles führten durch Europa und Japan. Er war als Referent bei zahlreichen Chorleiterkursen unter der Leitung von Erwin Ortner tätig und oftmaliger Juror beim Österreichischen Bundesjugendsingen, für das er dreimal die Pflichtchöre komponierte. Von 2002 bis 2009 war er Vorsitzender der Jury des Chorwettbewerbs in Spittal/Drau, Schloss Porcia.
Seit 1994 als Komponist tätig, widmet er einen guten Teil seines Schaffens der Chormusik, schrieb neben vielen Arrangements (z.B. Lisztbearbeitungen) zahlreiche, zum Teil zyklische Werke für alle Chorgattungen und Schwierigkeitsgrade, sowohl a cappella als auch in unterschiedlichen Kombinationen mit Instrumenten. Reiters Chorwerke wurden von bekannten österreichischen Chören, wie vom Concentus vocalis, Wiener Kammerchor, Chorus sine nomine, Chor des KUG Graz, Linzer Jeunesse Chor, Salzburger Bach-Chor, dem Frauenensemble cantilena und den Männerensembles Chorus Viennensis und vievox uraufgeführt und auf mehreren CDs, die unter seiner Aufnahmeleitung entstanden, veröffentlicht.
Neben Chorwerken schrieb Reiter eine komische Oper („Campiello“, uraufgeführt von der Neuen Oper Wien 2010), 3 Kammeropern, Dramolette, Melodrame, 1 große Messe, Kantaten, Orchesterwerke (darunter das in Berlin 2001 uraufgeführte Cellokonzert), Kammermusik und über 100 Lieder in verschiedenartigsten Besetzungen.
Den Erwin-Ortner-Preis 2001 erhielt er in Form eines Kompositionsauftrags für Stücke zur Belebung der Literatur für Laienchor. Aus den dafür komponierten Werken wurden 2006 zwei Chorbücher zusammengestellt, die im Musikverlag Alexander Mayer, Wien, erschienen sind.
Weitere Preise: Würdigungspreis der Republik Österreich 2003, Förderungspreis 1987 und Würdigungspreis des Landes Niederösterreich 2007, Musikpreis der Stadt Wien 2011.
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